Liebe Eltern,
wie Sie sicherlich alle aus den Medien erfahren haben, wird auch nach den Osterferien der Unterrichtsbetrieb weitestgehend stillstehen. Frühestens ab dem 04.05.2020 werden zu den Abschlussschülerinnen und -schülern, die auf freiwilliger Basis schon ab kommenden Donnerstag wieder in die Schule dürfen, weitere Schülergruppen in der Schule unterrichtet werden und das auch nur dann, wenn die gesundheitlichen Voraussetzungen es erlauben. Die Schulministerin des Landes NRW hat gestern diesbezüglich geäußert, dass ggf. bis zu den Sommerferien kein geregelter Unterricht möglich sein wird. Wie dieser Unterricht in abgespeckter Form dann aussehen wird und welche Schülergruppen sukzessive wieder zum Unterricht in die Schule dürfen, wird abhängig von der Corona-Entwicklung durch das Ministerium zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt. Die nächste terminliche Marke scheint da am Ende des Monats zu liegen, wenn die Bundeskanzlerin gemeinsam mit den MinisterpräsidentInnen die weiteren Leitlinien festlegen wird.
Zurzeit steht noch nicht fest, wer in der Schulform Gymnasium zu den sog. Abschlussschülerinnen und -schülern (s.o.) zu zählen ist. Neben den Abiturientinnen und Abiturienten handelt es sich im engeren Sinne auch bei den Jahrgängen 9 (Hauptschulabschluss nach Klasse 9), EF (Mittlerer Schulabschluss) und Q1 (Schulischer Teil der Fachholschulreife) um AbschlusskandidatInnen. In einer Telefonkonferenz heute Nachmittage zwischen den Bezirksregierungen und dem Schulministerium NRW soll u.a. diese Frage beantwortet werden. Ob Schülerinnen und Schüler aus diesen Gruppen ebenfalls ab kommenden Donnerstag auf freiwilliger Basis wieder unterrichtet werden sollen und in welcher Form das sein wird, erfahren Sie, sobald wir mehr wissen.
Nach wie vor bieten wir in der Schule eine Notbetreuung für Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 und 6 an, deren Eltern nicht für eine häusliche Betreuung sorgen können, weil sie systemrelevante Berufe ausüben. Der Personenkreis diesbezüglich soll noch ausgedehnt werden, sodass wir mit mehr Kindern in der Betreuung rechnen. Sollten Sie zu diesem Personenkreis zählen und von einer Betreuung Gebrauch machen wollen, nehmen Sie bitte möglichst umgehend über das Sekretariat der Schule Kontakt zu uns auf.
Da wie o.a. in nächster Zukunft kaum mit einem normalen Unterrichtsbetrieb zu rechnen ist, machen wir uns Sorgen um die schulische Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler. Auf Dauer den Präsenzunterricht in der Schule durch Fernunterricht zu gestalten, halten wir für sehr schwierig, aber in der Situation wohl für unumgänglich. Umso wichtiger sind uns deshalb auch Ihre Rückmeldungen zu den schulischen Maßnahmen, die wir vor den Osterferien getroffen hatten. Für uns als Schulleitung, aber auch für die Kolleginnen und Kollegen ist es in vielen Fällen sehr schwierig abzuschätzen, ob wir das Augenmaß diesbezüglich, welches von der Politik gefordert wurde, auch in angemessener Form eingehalten haben. Scheuen Sie sich bitte nicht, in die Kommunikation mit den Kolleginnen und Kollegen zu gehen, wenn aus Ihrer Sicht da Nachbesserungsbedarf für die kommenden Wochen besteht. Mir wurde berichtet, dass in Elternkreisen Befürchtungen bestehen, dass sich Nachfragen oder Impulse in dieser Hinsicht nachteilig auf die Beurteilung Ihrer Kinder auswirken könnten. Im Gegenteil sind die Kolleginnen und Kollegen dankbar für alle Formen der Rückmeldung, weil der Unterricht in dieser Form auch für die meisten Lehrerinnen und Lehrer Neuland ist. In den vergangenen Tagen habe ich mit Müttern gesprochen, die in der Doppelfunktion als Lehrerin und Mutter sehr genau beide Seiten der Situation kennen. Die von ihnen geschilderten Schwierigkeiten, aber auch Erfolge werden wir noch einmal versuchen zu bündeln und die sich daraus ergebenden Konsequenzen an das Kollegium, an Sie und Ihre Kinder weitergeben.
Die Lernprogression der kommenden Wochen hängt in weitem Maße von der Güte des Unterrichts, aber auch der Motivation Ihrer Kinder ab. Den letztgenannten Faktor können Sie momentan besser beeinflussen als wir, da sie näher an Ihren Kindern sind und ihnen die Wichtigkeit der Bearbeitung der Heimaufgaben besser erläutern können. Vielleicht hilft diesbezüglich auch die Aussage, dass das Ministerium zwischenzeitlich beschlossen hat, dass positive Ergebnisse in der Heimarbeit mit in die Bewertung einfließen sollten, negative oder nicht erbrachte Leistungen jedoch nicht zu bewerten sind. Gemeinsam müssen wir daran arbeiten, dass, sobald der Unterricht in geregelter Form wieder losgeht, die Kolleginnen und Kollegen auf Kompetenzen und Inhalte zurückgreifen können, die zumindest eine möglichst schnelle Anknüpfung an das dann laufende Curriculum möglich machen. Gerade Kinder, die schon vor dem Schließen des Unterrichtes im März Defizite aufwiesen, könnten dann gänzlich den Anschluss verlieren und zunehmend frustriert werden, wenn uns das nicht gelingt.
In jedem Falle werden wir in den kommenden Wochen nach innerschulischer Beratung auf Sie als Eltern zukommen und diejenigen beraten, bei deren Kindern wir solche nachhaltigen Lernprobleme feststellen. In welcher Form das geschehen wird, ist zurzeit noch unklar. Sie können aber versichert sein, dass wir versuchen werden, gemeinsam mit Ihnen die besten Lösungen für Ihre Kinder zu erarbeiten.
Über die weitere Entwicklung der Ereignisse werden wir weiterhin zeitnah über Mail und Homepage informieren.
Herzliche Grüße aus dem Couven und bleiben Sie gesund
Michael Göbbels,
Schulleiter