Liebe Eltern,
zunächst möchte ich Ihnen auch auf diesem Weg noch die besten Wünsche zum neuen Jahr überbringen. Leider werden uns in diesem Jahr die Pandemie und deren Auswirkungen noch länger begleiten. Eine dieser Auswirkung ist auch, dass die Schule zumindest bis Ende Januar, und ich befürchte sogar noch darüber hinaus, für den Präsenzunterricht geschlossen bleiben wird. Seit Beginn der Woche fahren wir nun den Unterricht nach Stundenplan auf Distanz und mir ist bewusst, dass diese Situation ganz besonders auch für Sie als Eltern belastend ist. Diese Belastung nimmt m. E. in dem Maße ab, in dem Ihre Kinder möglichst selbstständig in der Lage sind, am Distanzunterricht teilzunehmen. Hierzu ist ein ständiger Diskurs sowohl über eine Optimierung der Technik als auch der Didaktik und Handhabung unserer Lernplattform notwendig, den wir nur durch gute Kommunikation untereinander erreichen können. Mit dieser Mail möchte ich Sie deshalb noch einmal ermuntern, sich bei Problemen jedweder Art mit uns in Verbindung zu setzen. Bislang habe ich nur von den Hauptvertretern der Schulpflegschaft Rückmeldungen, die allerdings erfreulicherweise durchweg positiv ausfallen. Von unserer Seite möchten wir gerne auf folgende Sachverhalte aufmerksam machen:
- Das Distanzlernen mittels der Plattform Teams scheint, im Gegensatz zu anderen Plattformen bundesweit, stabil zu laufen. Das Programm bietet viele Vorzüge im kooperativen Bereich, die auch sauber technisch laufen. Ein strukturiertes Unterrichten nach Stundenplan wird mit Teams begünstigt.
- Die Kolleginnen und Kollegen bemühen sich um einen abwechslungsreichen Unterricht, bei dem Audio- bzw. Videokonferenzsequenzen mit Phasen der Ausarbeitung eigenverantwortlicher Arbeitsmaterialien und Gruppenarbeitsphasen abwechseln. In einigen Lerngruppen gibt es auch längerfristige Aufgabenformate wie Wochenpläne oder Projekte, die aber in jedem Falle von den betreffenden Kolleginnen und Kollegen begleitet werden. Diese stehen den Schülerinnen und Schülern natürlich für Rückfragen zur Verfügung.
- Aufgrund der Tatsache, dass sich außer der Notbetreuungsgruppe, die allerdings in dieser Woche auch nur ein Kind umfasste, keine Schülerinnen und Schüler im Gebäude befinden, führen die Kolleginnen und Kollegen den Unterricht gemäß Stundenplan in der Regel von den heimischen Geräten aus durch. Noch vor den Ferien mussten die Kolleginnen und Kollegen zwischen den Präsenzgruppen und den Gruppen im Distanzlernen wechseln und es kam manchmal zu zeitlichen Verzögerungen. Das sollte jetzt nicht mehr der Fall sein.
- Nicht alle Arbeitsergebnisse der Kinder können korrigiert und gelesen werden. Wie im Präsenzunterricht auch, sind die Kolleginnen und Kollegen zeitlich dazu nicht in der Lage, denn die Lerngruppen sind zu groß. Oft werden Musterlösungen zur Verfügung gestellt oder es werden in gemeinsamen Besprechungsphasen Lösungen von einzelnen Schülerinnen und Schülern bzw. Gruppen exemplarisch besprochen und korrigiert. Wie im normalen Unterricht auch ist damit gewährleistet, das Stundenzielsetzungen und Ergebnisse für alle gesichert werden.
- Eltern haben uns rückgemeldet, dass das lange Sitzen vor dem Bildschirm den Kindern z.T. große Probleme bereitet. Deshalb ist ein Wechsel zwischen Bildschirm- und analogen Phasen ganz wichtig. Hier versuchen die Kolleginnen und Kollegen eine möglichst hohe Varianz in den Unterricht einzubringen. Auch Pausen und Phasen der Bewegung sollten eingeplant werden. Gerade wenn Ihre Kinder in Kleingruppen (Breakout-Rooms in Teams) arbeiten, sollten sie sich eigene Kurzpausen (Trinken, Essen, kurze Bewegungsphasen) gönnen. Achten Sie in diesem Zusammenhang bitte mit darauf, dass die Kinder die Unterrichtszeiten zwar einhalten, ihre Aufgaben aber auch in einem pädagogisch sinnvollen Rahmen erledigen. In einigen Fällen haben auch jüngere Kinder noch später am Abend miteinander gechattet oder über Videotelefonie miteinander kommuniziert. Ob dann private oder schulische Themen besprochen werden, können wir nicht kontrollieren. Hier sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen.
- Bezüglich der Bewegung hat die Fachkonferenz Sport eine schöne Challenge zwischen den Klassen und Kursen in unserem YouTube-Kanal erstellt. Die Siegergruppen 1-3 erhalten Eisgutscheine von der Schulleitung.
- Vertretungsunterricht werden wir nur dann planen können, wenn wir zeitig genug Bescheid wissen. Adhoc-Vertretungen können wir leider nicht gewährleisten, weil die Zuordnung der VertretungslehrerInnen zu den Teams u.U. schwierig ist. Sollte Ihnen in eine Klasse oder in einem Kurs auffallen, dass zu viele Stunden infolge eines nicht gedeckten Vertretungsbedarfs entstehen, melden Sie das bitte über die Pflegschaftsvorsitzenden, die Klassen- oder Stufenleitungen an die Schulleitung zurück. Für uns ist der Überblick über den gesamten Unterricht noch schwieriger als zu Präsenzzeiten.
- Das Erteilen des Unterrichts auch in Distanzform gemäß des Stundenplanes bietet den Vorzug, dass Ihre Kinder die gewohnten Tagesstrukturen beibehalten können. In einigen Fällen hat es sich herausgestellt, dass Kinder insbesondere morgens unpünktlich sind. Ich mache darauf aufmerksam, dass hierbei nicht nur Unterrichtsstoff versäumt wird, sondern auch unentschuldigte Fehlzeiten entstehen, die u.U. mit einer ungenügenden Wertung in die Leistungsbeurteilung mit eingehen.
- In diesem Zusammenhang wäre uns wichtig, dass Sie noch einmal mit Ihren Kindern sprechen, dass die Leistungen auch im Distanzunterricht zu bewerten sind und dass eine Verpflichtung auch zum Distanzlernen besteht. Für die Kolleginnen und Kollegen ist die Bewertung aus der Distanz zwar schwieriger, dennoch gibt es geeignete Möglichkeiten, die sonstige Mitarbeit auch im Distanzlernen zu messen. Im Zweifelsfall fragen Sie bitte bei den betreffenden Kolleginnen und Kollegen nach, wie der Leistungsstand Ihres Kindes ist. Umgekehrt werden die Kolleginnen und Kollegen an Sie herantreten, wenn der Eindruck entsteht, dass sich Ihr Kind dem Distanzlernen entzieht.
Zum Ende bleibt mir nur noch eins zu bemerken. Auch nach einiger Erfahrung mit dem Lernen auf Distanz in den vergangenen Wochen und Monaten sind wir keine alten Hasen in dieser Methodik und nach wie vor auf Ihre Rückmeldungen angewiesen. Scheuen Sie sich also bitte nicht, entsprechende Rückmeldungen, am besten direkt an die betreffenden Kolleginnen und Kollegen, zu geben. Neben Negativkritik stärkt hier sicherlich auch das positive Feedback die Motivation der Kolleginnen und Kollegen und regt zur Optimierung an.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass die schwierige Zeit möglichst schnell vorübergeht und wir Ihre Kinder wieder in der Schule begrüßen dürfen.
Viele Grüße und bleiben Sie gesund
M. Göbbels, Schulleiter