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Mail zum Jahresabschluss

Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen,
das Jahr 2022 nähert sich schon wieder dem Ende. Vielleicht ist es den ereignisreichen Wochen und Monaten geschuldet, dass manch einer von uns glaubt, die Geschwindigkeit der Zeit unterliege einer zunehmenden Beschleunigung. Zu Beginn des Jahres wurde glücklicherweise immer deutlicher, dass wir mit entsprechenden Impfungen und harmloseren Varianten das Corona-Virus die Pandemie in den Griff bekommen hatten und man konnte auf bessere Zeiten hoffen. Als dann im Februar der Ukraine-Krieg mit dem gesamten Leid für die Bevölkerung dort begann, gefolgt von den wirtschaftlichen Auswirkungen auch für unser Land und die gesamte Welt, wurden diese Hoffnungen jäh zerstört. Auch die sich immer weiter konkretisierende Klimaproblematik lässt nur wenig positive Ausblicke in die Zukunft zu.
Die gesellschaftliche Gesamtlage hat natürlich auch Auswirkungen auf das Schulleben. Viele unserer Schüler:innen machen sich Sorgen um ihre Zukunft und man kann es Ihnen kaum verdenken. Umso wichtiger ist es, dass Jugendliche in der Familie, aber auch in der Schule einen Rückhalt finden, aus dem sie Kraft schöpfen können für ihr späteres Leben und eine Ausbildung genießen, bei der sie die persönlichen Stärken entfalten können und nicht stets an ihre Defizite erinnert werden. Das stellt die Basis für die Lösung von Problemen in der Zukunft dar, die uns heute manchmal als kaum lösbar erscheinen. Denn:
“Die Menschen, die verrückt genug sind, zu glauben, sie könnten die Welt verändern, sind diejenigen, die es tun!” (Steve Jobs)
Dass wir eine kreative und optimistisch gestimmte Schulgemeinschaft sind, zeigt sich nicht nur daran, dass es uns gelungen ist, mehr als 20 ukrainischen Flüchtlingskindern eine schulische Heimat anzubieten, sondern auch an vielfältigen weiteren Beispielen, von denen ich einige aktuelle noch einmal benennen möchte:
Bei der bewegten Bühne und im Weihnachtskonzert konnten wir gesellige Stunden verbringen, weil viele kleine und große Mitwirkende mit viel Herzblut Gesang, Tanz, Akrobatik, Schauspiel und musikalisches Können auf der Bühne in der Aula gezeigt haben. Allen Kolleg:innen, die hierfür manch zusätzliche Arbeitsstunde mit Freude geopfert haben, gebührt hier ein herzliches Dankeschön.
Bedanken möchten wir uns auch bei allen Eltern, Schüler:innen und Kolleg:innen, die im Verlauf des Jahres zu unterschiedlichsten Veranstaltungen Geld für die Arbeit der Schervier-Schwestern gesammelt haben. Am Montag konnten wir die Summe von 1000 an Schwester Veronika übergeben. Insbesondere wegen der doch sehr kalten Temperaturen in der ersten Dezemberhälfte kann das Geld gut für die Obdachlosenhilfe in Aachen verwendet werden.
Am vergangenen Donnerstag hatten wir im Rahmen unseres Couven Forums eine Lesung mit dem Duisburger Schriftsteller und Pädagogen Burak Yilmaz, in der er sein Buch “Ehrensache. Kämpfen gegen Judenhass” in Auszügen vorstellte und mit dem Publikum diskutierte. An den Beiträgen der teilnehmende Schüler:innen wurde sehr deutlich, dass die Themenfelder Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung nach wie vor unsere Schulgemeinschaft bewegen und einen hohen Gesprächsbedarf bedingen. Obwohl die Veranstaltung auch nach außen hin geöffnet war, haben leider nur wenige Erwachsene teilgenommen – schade!
In der vergangenen Woche fand auch unser Distanzlerntag statt, der probeweise durch Abstimmung in der Schulkonferenz beschlossen worden war. Die Evaluation bei Schüler:innen und im Kollegium hat ergeben, dass Präsenzunterricht für den überwiegenden Teil als der Unterricht erster Wahl angesehen wird. Ein bis zwei Distanztage pro Schuljahr, um für den “Ernstfall” vorbereitet zu sein, wurden allerdings auch von einem Großteil der Schüler:innen und Kolleg:innen befürwortet, sodass wir einen entsprechenden Antrag in die Schulkonferenz im Frühsommer einbringen werden.
Gute Werbung konnten wir für unsere Schule mit den Infoveranstaltungen für Viertklässler:innen machen. Beim bilingualen Nachmittag “English is fun” und bei den beiden Nachmittagen “MINT-Hits für Grundschulkids” hatten wir ein volles Haus, nicht zuletzt durch die tatkräftige Arbeit der Kolleg:innen, die die Nachmittage gestaltet haben und denen auch ein herzliches Dankeschön gilt.
Nicht so gute Werbung waren dagegen die beiden Polizeieinsätze im November, über die wir berichtet haben. Auch wenn es sich beim Einsatz mit mehreren Polizeifahrzeugen herausstellte, dass es sich um eine Spielzeugpistole handelte, mit der Oberstufenschüler in völlig unangemessener Weise ihre Spielchen gemacht haben, hat das kein gutes Bild abgegeben. Dass die betreffenden Schüler adäquat sanktioniert wurden, wird leider nicht in der Öffentlichkeit wahrgenommen, wenn Eltern sich die Frage stellen, ob sie ihr Kind am Couven Gymnasium anmelden sollen. Der Angriff mit einem Knüppel von zwei schulfremden Tätern auf einen Oberstufenschüler, der ebenfalls eine Menge Verunsicherung hervorgerufen hat, wird noch von Polizei und Staatsanwaltschaft untersucht. Hier hoffen wir auf Amtshilfe und Einsichtnahme in die Ermittlungsakten, die unter Umständen noch dazu führen könnte, dass Schulordnungsmaßnahmen gem. § 53 SchulG NRW gegen Schüler unserer Schule verhängt werden, wenn sich eine entsprechende Beteiligung an der Tat herausstellt. Im Gegensatz zu manch anderer Schule sind wir der Auffassung, dass wir solchen Problemen, die sicherlich kein Alleinstellungsmerkmal des Couven Gymnasiums darstellen, mit möglichst hoher Transparenz und Offenheit begegnen sollten und ganz klare Grenzen setzen, wenn es um Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung und Gewalt geht. Diesbezüglich möchten wir an dieser Stelle auch von den Ergebnissen berichten, die im Zusammenhang mit dem Ben-Salomo-Chat von vor eineinhalb Jahren in der vergangenen Woche durch die Staatsanwaltschaft an uns übermittelt wurden. Hier konnten zwei schulfremde Täter mittels ihrer IP-Adressen ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden. Leider ist nicht herausgekommen, wer vom Couven aus den Link zur Veranstaltung geteilt hat, den wir erst am Morgen in der Stufe verbreitet hatten.
Mit dem Zusammenleben in der Schule hat sich die SV auch während ihrer Fahrt im November intensiv beschäftigt. Mit viel Engagement haben sich die Klassen- und Jahrgangsstufensprecher:innen intensiv mit der Thematik sowie anderen Schwerpunkten auseinandergesetzt und konnten gemeinsam mit den SV-Lehrer:innen manch gute Diskussion führen. Die Ämter, die von den Jugendlichen im Rahmen der Schulmitwirkung übernommen werden, sind ebenso wichtig und verantwortungsvoll für ein demokratisches Grundverständnis und ein funktionierendes Schulleben wie die, die von den Eltern im Rahmen der Pflegschafts- oder Fördervereinsarbeit Jahr für Jahr übernommen werden. Auch für diese überaus wertvollen Tätigkeiten wollen wir uns herzlich bedanken.
Heute haben wir mit einem schönen ökumenischen Weihnachtsgottesdienst zumindest schulisch das Jahr ausklingen lassen. Gemeinsames Gebet und gemeinsamer Gesang haben ein letztes Mal im Jahr 2022 die Aula zum Leuchten gebracht!
Der gesamten Schulgemeinde wünschen wir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 2023
Kristin Reichel und Michael Göbbels


Michael Göbbels,
Schulleiter
Tel. 0241-705200

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