Nach langer Vorfreude auf unsere Q2-Abschlussfahft hieß es endlich am 23. September 2023 für unsere 43-köpfige Gruppe, begleitet von Frau Pütz und Herrn Kirschmann: “¡Vamos a Langre!”, zu unserem einwöchigen Surferlebnis in den Wellen des Atlantiks.
Langre ist ein kleiner Ort in der Region Kantabrien, ländlich gelegen an der Atlantikküste Nordspaniens, ca. 10 Gehminuten von der Küste mit einer idealen Bucht zum Surfen entfernt. Größere Städte in der Umgebung sind Bilbao (ca. 95 km entfernt) und Santander (ca. 35 km entfernt).
Abends um 20 Uhr ging die 17-stündige Fahrt, welche hauptsächlich durch Frankreich verlief, los. Erschöpft von der anstrengenden Fahrt kamen wir am nächsten Tag um die Mittagszeit in Langre und unserer Unterkunft, dem Liquid Surfhouse, an. Alle waren gespannt darauf, wie unsere Unterkunft sein wird und was der erste Tag vor Ort noch zu bieten haben wird.
Nach einem kleinen Snack, Zimmeraufteilung und einem kurzen Willkommen durch das Team vor Ort, erkundeten wir die Umgebung. Natürlich wollten wir alle in erster Linie wissen, welches der schnellste Weg in unsere “Surf-Bucht” ist und ob sie wirklich so schön ist wie auf den Fotos und Videos im Internet, die wir uns fast alle vorab angesehen hatten. Unseren Erwartungen wurden nicht enttäuscht! Schon der Blick von den Klippen runter in die Bucht mit Sandstrand und tiefblauem Wasser war gigantisch und die Vorfreude auf die erste Surfstunde am nächsten Tag stieg noch mehr an.
Nach einem kurzen Abstecher zum Strand ging es wieder zurück in unsere Unterkunft und es gab zum ersten Mal Abendessen, welches der Abschluss für unseren ersten Tag in Langre war.
Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen und frühstücken. Wir waren alle sehr gespannt, was der erste Surftag mit sich bringen würde. Jede*r stellte sich wohl die Frage, ob es ihm/ihr auch gelingen würde, bis zum Ende der Woche auf dem Surfboard zu stehen und einmal erfolgreich die ein oder andere Welle zu reiten.
Nach einer Theorieeinheit zum Surfen ging es dann für uns am Mittag endlich zum Strand, wo wir in unseren zuvor gebildeten Gruppen einen Surfcoach zugeteilt bekamen, welcher uns in den nächsten Tagen (hoffentlich erfolgreich) das Surfen beibringen sollte.
Jetzt hieß es also zum ersten Mal: Ab in die Wellen! Und ja, die Atlantik-wellen sind eine andere Hausnummer als die Wellen der Nordsee! Wir versuchten alle das Theoriewissen in die Praxis umzusetzen. Es machte gewaltigen Spaß, auch wenn wir mehr als einmal vom Board fielen. Die Zeit verging wie im Fluge. Mit jedem neuen Versuch machten wir Fortschritte und es machte von Welle zu Welle immer mehr Spaß.
Nach drei Stunden voller sportlichem Spaß ging es zurück zur Unterkunft und wir hatten etwas Freizeit, um uns weiter in der Umgebung umzusehen oder vom Surfen zu erholen. Einige erkundeten das Nachbardorf, andere machten noch einmal einen Abstecher zum Strand.
Abends gab es dann noch ein leckeres Abendessen, welches der perfekte Abschluss für den ersten Surftag war.
Am nächsten Morgen war die Enttäuschung groß als wir erfuhren, dass unsere Surfkünste an diesem Tag nicht verbessert werden konnten, da die Bedingungen (Wellen, Strömung etc.) an diesem Tag für Anfänger zu ungünstig waren.
Natürlich hatten Frau Pütz und Herr Kirschmann Plan B in der Tasche und unser Tagestrip nach Bilbao wurde um einen Tag vorverlegt. Nach einer einstündigen Busfahrt waren wir bereit, Bilbao zu erkunden. Vor Ort gab es zuerst eine kurze Präsentation einiger Schüler*innen über Bilbao. Nach einem gemeinsamen Spaziergang in großer Gruppe konnten wir die restliche Zeit in kleinen Gruppen die Stadt erkunden. Vorher machten wir aber noch ein Gruppenfoto vor der Skulptur “Puppy”, einem zwölf Meter hohen Hund bestehend aus ca. 38.000 Blumen, der vor dem Guggeneheim-Museum steht und vom US-amerikanischen Künstler, Jeff Koons, 1992 für die Documenta errichtet wurde. Bilbao hat viel zu bieten und ist eine Stadt voller interessanter Sehenswürdigkeiten (z.B. die Plaza Nuevo), Museen (z.B. Guggenheim-Museum) und langer Einkaufsstraßen. Fußballinteressierte können das San Mamés Stadion (Verein Athletic Bilbao) besichtigen und auf den Spuren legendärer spanischer Fußballer wandeln. Und natürlich kann man sich auch kulinarisch in Bilbao verwöhnen lassen. Die Auswahl an Restaurants und Bars, wo man leckere spanischen Tapas und andere Landesgerichte essen kann, ist riesig. Ebenfalls gibt es eine große Auswahl an Restaurants mit internationaler Küche.
Leider reichen ein paar Stunden in Bilbao nicht aus, um eine so abwechslungsreiche Stadt ausgiebig zu erkunden. Wir alle haben jedoch einen sehr positiven Eindruck gewonnen und sicherlich wird der ein oder andere in Zukunft noch einmal dorthin reisen.
An “Surf-Tag-2″ verfeinerten und verbesserten wir weiter unsere Künste auf dem Board und viele von uns machten schon ganz gute Ritte auf den Wellen. Auch wenn es anstrengend ist, immer wieder aufs Meer hinauszupaddeln und zu versuchen, die perfekte Welle zu erwischen, machte es einfach riesigen Spaß.
Doch das sollte es nicht für den Tag gewesen sein! Abends ging es mit der Fähre nach Santander. Wir teilten uns wieder in Gruppen auf und hatten Zeit, Santander auf eigene Faust zu erkunden und dort zu Abend zu essen. Es wurden wieder tolle Eindrücke in einer neuen Stadt gesammelt und spät abends fuhren wir erschöpft zurück ins Liquid Surfhouse. Dort ging es dann schnell ins Bett, um gut erholt am nächsten Morgen in den letzten Surftag starten zu können.
Nach dem Frühstück ging es am Donnerstag ein letztes Mal zum Surfen an den Strand. Aufgrund schlechter Bedingungen waren wir beim Surfen sehr eingeschränkt und konnten aus Sicherheitsgründen nur in kleinen Gruppen ins Wasser gehen. Trotzdem machte es wieder großen Spaß und es war ein gelungener Surfabschluss. Gerne hätten wir noch weitere Tage in den Wellen des Atlantiks mit unseren Surf-Boards verbracht.
Am Abend feierten wir den Abschluss unserer tollen Fahrt und es gab eine Fotoshow mit Eindrücken unserer Woche in den Wellen, welche ein Fotograf, der uns die Woche über beim Surfen begleitet hat, erstellt hatte. Es war ein toller Abschiedsabend!
Bevor es Freitag gegen 15 Uhr endgültig auf die Autobahn und zurück nach Aachen ging, besuchten wir einen ökologischen Surf Shop, welcher umweltfreundliche Surfboards herstellt. Der Inhaber erzählte uns seine Geschichte, wie er auf die Idee kam, den Shop zu eröffnen und erklärte uns ebenfalls, wie und mit welchen nachhaltigen Materialien die Herstellung der Surfboards erfolgt. Sehr interessant!
Im Anschluss konnten wir uns dann noch in einem Supermarkt mit Proviant für die lange Rückfahrt versorgen.
Bei einem kurzen Spaziergang entlang der Klippen hieß es dann Abschied nehmen von Langre und unserer ereignisreichen Fahrt. Mit tollem Ausblick aufs Meer genossen wir unsere letzten Minuten in Langre mit einem “¡Adiós y hasta luego!”.
Ich bin mir sicher, dass bei vielen von uns die Lust aufs Surfen geweckt wurde und auch die Lust darauf, Bilbao oder Santander noch einmal zu besuchen und mehr Zeit für Museen, Shoppen und sonstige kulturelle Angebote zu haben. Studienfahrten wie diese erweitern den Horizont und sind immer ein besonderes und unersetzliches Gemeinschaftserlebnis!
Es war eine tolle Abschlussfahrt mit vielen unvergesslichen Erlebnissen, an die wir uns alle sicherlich immer wieder gerne erinnern werden.
Muchas gracias an Frau Pütz und Herrn Kirschmann, die uns auf dieser tollen Reise begleitet und diese Fahrt möglich gemacht haben!
Florian Lamm